Die Ergebnisse des aktuellen TÜV-Reports 2025 werfen ein differenziertes Licht auf Elektrofahrzeuge. Während einige Modelle wie der VW e-Golf und der Hyundai Kona Elektro solide in den Top Ten abschneiden, enttäuscht das Tesla Model 3 mit der höchsten Mängelquote unter den jüngsten Fahrzeugen. Der Report liefert spannende Erkenntnisse über den Zustand von Elektroautos und zeigt, wo noch Nachholbedarf besteht.
Licht und Schatten: Elektroautos bei der Hauptuntersuchung
Der TÜV-Verband hat zum ersten Mal zehn vollelektrische Fahrzeuge in die Auswertung der Hauptuntersuchung (HU) aufgenommen. Die Ergebnisse reichen von „sehr gut“ bis „schlecht“, so der Verband. Besonders ernüchternd: Das Tesla Model 3 belegte mit einer Mängelquote von 14,2 Prozent den letzten Platz unter den Fahrzeugen, die erstmals zur HU mussten.
„Die Hauptuntersuchung zeigt: Elektrofahrzeuge sind technisch weder sicherer noch unsicherer als Verbrenner,“ sagt Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands.
Doch es gibt auch positive Beispiele: Der VW e-Golf (Platz 9) überzeugte mit nur 3,4 Prozent Mängelquote, dicht gefolgt vom Hyundai Kona Elektro (Platz 15, 4,0 %) und dem Mini Cooper SE (Platz 22, 4,4 %). Auch der VW ID.3 und der ID.4/ID.5 erzielten mit Mängelquoten von 5 bis 6 Prozent solide Ergebnisse im Mittelfeld.
Warum schneidet das Tesla Model 3 so schlecht ab?
Die häufigsten Beanstandungen am Model 3 betreffen laut TÜV vor allem Bauteile außerhalb des Antriebs. Besonders auffällig ist das Abblendlicht, das häufig nicht ordnungsgemäß funktionierte. TÜV-Süd-Experte Jürgen Wolz kritisiert die langen Wartungsintervalle vieler Hersteller:
„Ein funktionierendes Fahrwerk braucht mehr als Elektronik – hier rächt sich die Sparpolitik,“ so Wolz.
Neben den Wartungsmängeln spielt das hohe Fahrzeuggewicht von Elektroautos eine entscheidende Rolle. Achsaufhängungen verschleißen durch die schweren Batterien schneller, und die selten genutzten Bremsen weisen oft Defizite auf.
Forderungen: Mehr Standards für E-Auto-Prüfungen
Während der TÜV-Verband nur wenige Mängel an den elektrischen Antrieben feststellte, fordert er umfangreichere Prüfungen. Der aktuelle Zustand der Antriebsbatterie – der sogenannte State of Health (SoH) – sollte zukünftig ein fester Bestandteil der HU sein.
„Die Antriebsbatterie ist das wertvollste Bauteil eines Elektroautos und entscheidend für seine Sicherheit,“ betont Bühler.
Dafür benötigen Prüforganisationen Zugang zu Fahrzeugdaten und standardisierte Prüfverfahren. Eine präzisere Bewertung der Batterien könnte auch den Gebrauchtwagenmarkt für Elektroautos stärken.
Fazit: Elektroautos – Zukunft mit Herausforderungen
Der TÜV-Report 2025 zeigt, dass Elektroautos weder besser noch schlechter abschneiden als Verbrenner, aber andere Herausforderungen mit sich bringen. Während einige Modelle wie der e-Golf glänzen, offenbaren Fahrzeuge wie das Tesla Model 3 Schwächen, die vor allem auf mangelnde Wartung und das hohe Fahrzeuggewicht zurückzuführen sind.