Die Kosten für Kfz-Versicherungen steigen seit Jahren spürbar an – und das deutlich schneller als die Inflation. Auch für 2025 erwartet der Marktführer HUK-Coburg einen weiteren Anstieg im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Doch warum wird die Kfz-Versicherung immer teurer?
Ersatzteilpreise und Werkstattkosten als Preistreiber
Laut HUK-Coburg haben sich die Preise für Ersatzteile in den letzten zehn Jahren massiv verteuert. Eine Kostensteigerung von 70 Prozent wurde registriert, was den Preisauftrieb um satte 43 Prozentpunkte über die allgemeine Inflation hebt. Ein Grund dafür ist der sogenannte Designschutz, der es Herstellern ermöglicht, hohe Preise für sichtbare Fahrzeugteile wie Scheinwerfer oder Stoßstangen zu verlangen.
Auch die Werkstattkosten sind stark gestiegen. Die Stundenverrechnungssätze der Autowerkstätten haben zwischen 2022 und 2023 um fast zehn Prozent zugelegt. Diese Faktoren treiben die Versicherungsprämien weiter in die Höhe.
„Die Preisspirale dreht sich weiter – Ersatzteilpreise und Werkstattkosten steigen schneller als die Inflation,“ erklärt Jörg Rheinländer, Vorstand der HUK-Coburg.
Klimawandel beeinflusst Versicherungsprämien
Neben den steigenden Material- und Arbeitskosten spielt auch der Klimawandel eine Rolle bei den wachsenden Versicherungsbeiträgen. Wetterbedingte Schäden, insbesondere durch Hagel, nehmen zu. Rheinländer berichtete, dass typische Hagelschäden früher bei etwa 3.000 Euro lagen, während sie bei Extremwetterereignissen, wie dem Hagel in Benediktbeuern, bereits bei über 5.000 Euro pro Schaden liegen.
Der Klimawandel macht rund zehn Prozent der bevorstehenden Preiserhöhungen aus, während der Rest sich auf teurere Ersatzteile und gestiegene Werkstattkosten verteilt.
Neue Typklassen verschärfen den Kostendruck
Zusätzlich zu den allgemeinen Preiserhöhungen können viele Versicherungsnehmer durch eine neue Typklassen-Einstufung mit höheren Beiträgen rechnen. Rund zwölf Millionen Fahrzeuge in Deutschland werden in neue Typklassen eingestuft, was für 7,1 Millionen Autofahrer höhere Kosten bedeutet. Besonders teure Fahrzeuge wie Oberklassemodelle und SUVs sind hier betroffen, da sie aufgrund ihres höheren Werts in teure Typklassen fallen.
Die Kfz-Haftpflichtversicherung berücksichtigt vor allem die Schadensleistung gegenüber Unfallgegnern, während in der Kaskoversicherung der Fahrzeugwert eine Rolle spielt. Dies führt zu unterschiedlichen Prämien, abhängig von der Typklasse.