Das H-Kennzeichen ist für Oldtimer-Besitzer eine begehrte Auszeichnung und bietet zudem steuerliche Vorteile. Doch lohnt sich das historische Kennzeichen wirklich für jeden Klassiker? In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige zu den Kosten, Voraussetzungen und Vorteilen des H-Kennzeichens.
Vorteile des H-Kennzeichens: Geringere Steuern und Prestige
Oldtimer, die mindestens 30 Jahre alt und in gutem Originalzustand sind, können ein H-Kennzeichen erhalten. Dieses Kennzeichen adelt Fahrzeuge als erhaltenswertes Kulturgut und bringt eine pauschale Steuervergünstigung mit sich. Unabhängig von Hubraum oder Leistung des Autos zahlen Besitzer eines Oldtimers mit H-Kennzeichen eine pauschale Kfz-Steuer von 191 Euro pro Jahr. Bei einem saisonalen H-Kennzeichen sind es anteilig 192 Euro auf das Jahr gerechnet.
Das H-Kennzeichen wurde 1997 eingeführt, um historische Fahrzeuge, die sich in gutem und originalgetreuen Zustand befinden, zu erhalten. Das Kennzeichen endet mit einem „H“ für „historisch“ und macht das Fahrzeug zum offiziellen Kulturgut auf Rädern. Bevor das Kennzeichen erteilt wird, ist jedoch ein Gutachten nach § 23 StVZO erforderlich, das den Zustand des Fahrzeugs bewertet.
„Das H-Kennzeichen adelt jedes Fahrzeug zum Kulturgut und spart dabei laufende Steuern – ein Muss für jeden gepflegten Oldtimer.“
Wann lohnt sich das H-Kennzeichen?
Ob sich das H-Kennzeichen finanziell lohnt, hängt vom Hubraum und den bestehenden Steuerregelungen ab. Bei Oldtimern mit einem kleinen Hubraum, wie etwa dem BMW Isetta mit 800 ccm, ist die reguläre Zulassung günstiger. In diesen Fällen übersteigt die Steuer mit einem H-Kennzeichen die reguläre Kfz-Steuer, besonders bei Benzin-Kleinwagen mit geringem Hubraum.
Für Fahrzeuge mit größeren Motoren, insbesondere Diesel, ist das H-Kennzeichen hingegen oft von Vorteil. Ein Beispiel: Der Renault 11 Diesel mit 1,6 Liter Hubraum würde ohne H-Kennzeichen jährlich 437 Euro Steuern kosten. Mit dem H-Kennzeichen fällt die Steuer auf 191 Euro, was eine erhebliche Ersparnis darstellt.
Kosten und Anforderungen für das H-Kennzeichen
Das H-Kennzeichen bringt neben steuerlichen Vorteilen auch gewisse Kosten für die Beantragung und das Gutachten mit sich. Die wichtigsten Schritte und Kostenpunkte:
- Gutachten nach § 23 StVZO: Rund 100 Euro
- Hauptuntersuchung (HU): Etwa 90 Euro
- Abgasuntersuchung (AU): Zusammen mit der HU ca. 150 Euro
- Zulassung: Ungefähr 30 Euro, zusätzlich etwa 15 Euro für ein Wunschkennzeichen
Ein wichtiger Punkt für das H-Kennzeichen ist der Zustand des Fahrzeugs. Es muss entweder im Originalzustand oder zeitgenössisch restauriert sein, um als erhaltenswertes Kulturgut zu gelten. Auch zeitgenössisches Tuning, das nachweislich mindestens 30 Jahre alt ist, wird akzeptiert.
Fazit: Wann lohnt sich das H-Kennzeichen wirklich?
Das H-Kennzeichen ist eine attraktive Option für viele Oldtimer-Besitzer, da es sowohl steuerliche Vorteile bietet als auch das Prestige des Fahrzeugs erhöht. Besonders bei Fahrzeugen mit einem größeren Hubraum oder Dieselmodellen ist das H-Kennzeichen oft günstiger als die reguläre Zulassung. Wer jedoch einen Kleinwagen mit geringem Hubraum fährt, sollte genau rechnen, ob sich die Pauschalsteuer lohnt.
Mit der Einführung des saisonalen H-Kennzeichens können Oldtimer, die nur in den Sommermonaten gefahren werden, ebenfalls von den Vorteilen des H-Kennzeichens profitieren. So sparen Besitzer zusätzlich und können ihre Klassiker weiterhin in gutem Zustand bewahren.
Zusammengefasst: Das H-Kennzeichen macht jedes Fahrzeug nicht nur zum Blickfang, sondern bringt auch handfeste finanzielle Vorteile – vorausgesetzt, es erfüllt die notwendigen Voraussetzungen.
Quelle: https://www.autobild.de/artikel/h-kennzeichen-oldtimer-nummernschild-5308708.html