Fahrerassistenzsysteme sind aus modernen Pkw nicht mehr wegzudenken. Doch obwohl sie serienmäßig in vielen Fahrzeugen eingebaut sind, kennen sich nicht alle Autofahrer mit diesen Helfern aus oder vertrauen ihnen. Trotzdem werden sie von vielen als nützlich empfunden.
Vertrautheit und Vertrauen in Assistenzsysteme
Eine Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands zeigt, dass knapp die Hälfte der Autofahrer (46 Prozent) praktische Erfahrungen mit Spurhalteassistenten, Notbremssystemen, Einparkhilfen und ähnlichen Systemen gemacht hat. Die andere Hälfte (53 Prozent) hat bisher keine Erfahrung gesammelt. In Bezug auf die Zuverlässigkeit dieser Systeme vertrauen 51 Prozent der Befragten den Assistenzsystemen stark oder sehr stark. Jedoch haben 43 Prozent wenig oder gar kein Vertrauen in deren Zuverlässigkeit, und 6 Prozent sind unentschlossen.
„Fahrerassistenzsysteme erleichtern das Fahren und erhöhen die Sicherheit, doch das Vertrauen in diese Technologien variiert stark unter den Autofahrern.“
Ein weiteres Ergebnis der Umfrage ist, dass fast die Hälfte der Teilnehmer (47 Prozent) durch die eigenständigen Reaktionen der Systeme irritiert ist. Zudem empfinden 39 Prozent die Bedienung der Systeme als zu kompliziert.
Neue gesetzliche Anforderungen ab Juli 2024
Ab dem 7. Juli 2024 müssen Neuwagen in der EU mit zusätzlichen Fahrerassistenzsystemen ausgestattet sein. Diese neuen Assistenten sollen helfen, die Zahl der Verkehrstoten bis 2038 um 25.000 zu senken. Der Autoclub Europa (ACE) hat die acht neuen Pflichtsysteme erläutert:
- Blackbox: Ein Unfalldatenschreiber (Event Data Recorder) zeichnet kontinuierlich Fahrdaten auf und speichert relevante Daten bei einem Unfall.
- Geschwindigkeitsassistent: Dieses System erkennt die aktuelle Höchstgeschwindigkeit und warnt den Fahrer bei Überschreitungen.
- Notbremsassistent: Ermittelt in Echtzeit die Distanz zum vorausfahrenden Fahrzeug und bremst bei Bedarf selbstständig.
- Aufmerksamkeitswarner: Überwacht das Fahrverhalten auf Anzeichen von Müdigkeit und Ablenkung und fordert den Fahrer gegebenenfalls zur Pause auf.
- Spurhalteassistent: Warnt und greift ein, wenn das Fahrzeug die Spur verlässt.
- Rückfahrassistent: Erkennt Hindernisse hinter dem Fahrzeug und warnt den Fahrer.
- Aktives Bremslicht: Blinkt bei abruptem Bremsen schnell, um andere Verkehrsteilnehmer zu warnen.
- Alkoholempfindliche Wegfahrsperre: Ermöglicht das Nachrüsten einer alkoholempfindlichen Wegfahrsperre.
Nützlichkeit und Sicherheit durch Assistenzsysteme
Trotz der gemischten Gefühle in Bezug auf Vertrauen und Bedienung sind fast drei Viertel (72 Prozent) der Befragten der Meinung, dass Assistenzsysteme das Fahren erleichtern. 65 Prozent glauben, dass diese Systeme die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer erhöhen, und 56 Prozent fühlen sich durch sie persönlich sicherer. Eine unabhängige Überprüfung der Fahrfunktionen befürworten sogar 88 Prozent der Befragten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Fahrerassistenzsysteme eine wichtige Rolle bei der Verbesserung der Fahrsicherheit spielen, auch wenn noch einige Autofahrer Vorbehalte haben. Mit den neuen gesetzlichen Anforderungen wird ihre Verbreitung weiter zunehmen, was zu einer sichereren Straßenverkehrssituation beitragen könnte.